Pferde-Tipps für Sommer/Sonne/Hitze

Pferde-Tipps für Sommer/Sonne/Hitze

Auch für Pferde bringt der Sommer ganz besondere Belastungen mit sich. Hier kommen ein paar Tipps, worauf Reiter / Halter bei ihren Pferden achten sollten:

Grundsätzlich gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Prophylaktische Maßnahmen sind immer besser als etwaige gesundheitliche Schäden zu riskieren. Wichtig ist es, an warmen Tagen dann zu reiten, wenn es noch nicht so heiß ist oder schon wieder etwas kühler: also in den Morgen- oder Abendstunden aufs Pferd.

Dabei bedenken: Pferde schwitzen und verlieren Flüssigkeit – die Arbeitsbelastung immer an die Temperaturen anpassen und besser nicht zu viel tun. Hinterher ausreichend tränken, aber nicht mit eiskaltem Brunnenwasser. Das kann zu Verdauungsbeschwerden, oder in Folge sogar zu Koliken führen.
Außerdem unbedingt einen Salzlecksein zur Verfügung stellen, damit der Elektrolytehaushalt ausgeglichen werden kann.

In der größten Mittagshitze sollten die Pferde nicht auf Weide oder Paddock, ohne das ausreichende Schattenspender zur Verfügung stehen! Dies kann entweder in Form von großen schattenspendenden Bäumen der Fall sein, oder aber in Form von Sonnensegeln, die sich recht unkompliziert überall aufbauen lassen, und zudem noch genehmigungsfrei sind.
Kann dies nicht gewährleistet werden, besser den „Freigang“ unterbrechen und für eine Siesta eine kühle Box bereithalten, wenn es draußen allzu warm ist.

Reiten in der Halle ist meistens deutlich belastender als im Freien an warmen Tagen, da die Luft in der Halle häufig sehr schwül ist. Vor der Arbeit in einem Dressurviereck, egal ob drinnen oder draußen: Beregnung anstellen, damit nicht eine starke Staubentwicklung die Atemwege belastet.

Wie schon erwähnt, sollte auf Weide oder Paddock wenigstens ein Sonnensegel als Schattenspender bereitstehen. Wer seinen Außenbereich für Pferde mit Weitblick gestaltet, pflanzt besser Bäume: die geben natürlichen Schatten und man kann sich am Stamm ganz herrlich den Pferde-Po scheuen – oder man schubbelt sich an den Pfählen, die in den frühen Jahren einen Drahtschutz um die Bäume tragen, damit die Pferde empfindliche Jungpflanzen nicht einfach umknicken oder wegfuttern.

Wer sein Pferde sehr liebt und nicht zu viel Angst vorm Putzen hat, kann auch auf Weide oder Paddock einen Schlauch legen und mal eine halbe Stunde einfach Wasser laufen lassen: sich im kühlenden Schlamm wälzen dürfen, ist für Pferde ein Genuss und macht einen künstlichen Insektenschutz oft überflüssig…
Dies natürlich nur in Regionen, wo keine Wasserknappheit vorherrscht.

Sonnenbrand bei Pferden

Natürlich können Pferde Sonnenbrand bekommen – gefährdet sind vor allem echte Albinos und Schecken sowie Tiere mit hellem Fell und hellen Abzeichen. An den Hautübergängen hell/dunkel fehlt schützendes Pigment, das Sonnenstrahlen daran hindert, in tiefere Hautschichten vorzudringen und dort Schaden anzurichten. Sonnenbrand erkennt man daran, dass solche Hautpartien gerötet und ggf. sogar leicht geschwollen erscheinen. Es kann dazu kommen, dass sich die Haut dort schält und dass sich Pferde blutig kratzen, weil sich beim Schälvorgang ein Juckreiz einstellt. Behandeln lässt sich Sonnenbrand bei Pferden vor allem mit Aloe vera-Gel. Verhindern kann man ihn durch Einreiben mit Sonnencreme – vor allem wasserfeste Sonnenmilch mit hohem Schutzfaktor für Kinder ohne Parfüm und Konservierungsstoffe eignet sich hier. Pferde, die mit einer Fliegenmaske klarkommen, kann man damit im Gesicht vor Sonnenbrand schützen. Beim Kauf der Fliegenmaske darauf achten, ob diese einen LSF = Lichtschutzfaktor hat.

Pferde & Hitze

Als Säugetiere können Pferde einen regelrechten Hitzschlag erleiden, wenn sie überwärmen: Anzeichen dafür sind Benommenheit, Schwanken, starke Schweißausbrüche, unsichere Bewegungen, manchmal auch Zittern. Pferde, die solche Symptome zeigen, im Schatten langsam herumführen, damit der Kreislauf wieder in Gang kommt, mit nicht zu kaltem Wasser schubweise tränken, behutsam die Beine mit fließendem Wasser kühlen (s.u.). Ist kein fließendes Wasser zur Hand, kann man auch Tücher nass machen und auflegen. Wenn die Pferde sich nicht innerhalb von ca. 30 Minuten sichtlich erholen, den Tierarzt verständigen.

Pferd_abspritzen

Wasser

Pferde können schwitzen. Deshalb ist ein ungehinderter Zugang zu Wasser bei Wärme wichtig, um den Kreislauf intakt zu halten. Viele Pferdehalter greifen beim Tränken auf Brunnenwasser zurück – das kann unter Umständen sehr kalt sein, wenn es aus dem Boden gepumpt wird. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass Pferde nicht zu viel kaltes Wasser auf einmal trinken, wenn sie sehr erhitzt sind, also z. B. nach dem Reiten.

Wasser in Kübeln oder Wannen auf der Weide muss regelmäßig nachgefüllt bzw. die Behälter müssen auf Sauberkeit kontrolliert werden. Veralgungen dürfen nicht zustandekommen.
Bei den Kübeln darauf achten, dass sie lebensmittelecht sind. Die schwarzen Maurerkübel sind ungeeignet, da sie Weichmacher enthalten, die krebserregend sind.

Salz

Wer schwitzt, verliert auf diesem Weg viel Salz. Ein Salzleckstein soll den Pferden helfen, diesen Salzverlust zu kompensieren. Zu starker Salzverlust kann zu einem Kreislaufkollaps führen, weil Salzmangel alle physiologischen Stoffwechselvorgänge aus dem Gleichgewicht bringt. Lecksteine sollten auf der Weide, dem Paddock & in der Box zur Verfügung stehen.

Trinkmuffel unter den Pferden

Nicht nur unter den Menschen kennt man sogenannte „durstlose Typen“ – es gibt auch Pferde, die einfach nicht durch ein instinktives Durstgefühl darauf hingewiesen werden, dass es nötig ist zu trinken. Solchen sogenannten Trinkmuffeln kann man mit einem kleinen Trick das Saufen angenehmer machen: etwas Apfelsaft in den Wassertrog füllen – schon ist der Appetit aufs Trinken geweckt.

Insektenschutz für Pferde

Langhaar lang lassen – ein üppiger Schweif ist ein gutes Fliegenwedel. Fliegendecken und Fliegenmasken halten die Plagegeister mechanisch fern. Wer mehr auf Tricks setzen möchte, kann mit einem Zebraspray oder Zebrastick Parasiten austricksen: Zebras werden nicht oder nur wenig von Insekten belästig, weil die Komplexaugen der Insekten die Streifenmuster schlecht bis gar nicht wahrnehmen können.
Bremsenfallen senken auf einem Weideareal die Belastung durch Bremsen signifikant, indem sie selektiv nur die Blutsauger mit Pheromonen anlocken und wegsperren – nützliche Insekten bleiben unbehelligt. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Insektenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut.

Insektenschutz für Pferde ist in den letzten Jahren immer notwendiger geworden, weil Insektenstiche zunehmend stark schwellen, allergische Reaktionen auslösen und sich entzünden.

Das Arbeiten mit einem Pferd, das nicht inmitten eines Fliegen- oder Bremsenschwarmes laufen muss, ist außerdem sehr viel angenehmer und erfolgversprechender als ohne Insektenschutzmittel.

Pferde bei Hitze scheren & Langhaar flechten

Indem man die Mähne in kleine Zöpfe flicht, lässt sich der Wärmeabfluss am gut durchbluteten Pferdehals begünstigen.

Bei Pferderassen, die langes, struppiges Haar auch im Sommer tragen, hilft als letztes Mittel die Schermaschine.

Pferde_abspritzen

Pferde abspritzen

Beim Abspritzen der Pferde geht man vor wie bei einem Kneippguss beim Menschen: Bei Säugern sitzt das Herz im Brustkasten leicht links von der Mitte. Um es nicht zu überlasten beginnt man mit dem Abspritzen demnach am rechten Hinterbein eines Pferdes – unten im Hufbereich. Langsam benetzt das Wasser das gesamte rechte Hinterbein bis zur Hüfte, dann folgt das linke Hinterbein, das rechte Vorderbein, zuletzt das linke Vorderbein – immer vom Huf aus langsam nach oben vorgehend. Der Wasserstrahl wird dabei nicht direkt auf das Pferd abgestrahlt, sondern nach oben gehalten, so dass eine Art Wasserhaube ( siehe Bild ) entsteht, die dann am Körper herunter gleitet.

Herzschwäche & Hitze bei Pferden

Bei Hitze sind Pferde mit einer Herzschwäche besonders gefordert und gefährdet. Unter einer Herzschwäche versteht man eine verminderte Pumpleistung des Herzens. Sie kann zusammenhängen mit einer akuten Erkrankung, einer chronischen Erkrankung, angeboren sein oder schlicht als sogenanntes „Altersherz“ für Probleme sorgen. In jedem Fall ist das Herz durch die hitzebedingten Belastungen des gesamten Organismus´ besonders gefordert, wenn es warm wird. Schon kleine Dysbalancen im Salzhaushalt wirken sich dramatisch bei einer Herzschwäche aus und können zum Kreislaufversagen führen. Ebenso ist es bei einem Flüssigkeitsverlust oder wenn nicht genügend Flüssigkeit ausgeschieden wird. Bei einer bekannten Herzschwäche ist eine prophylaktische Stärkung des Herzens bei Hitze enorm wichtig.

Nahrungsergänzungsmittel können hier gut weiterhelfen, vor allem Mittel, die aus unterschiedlichen Komponenten zusammengesetzt sind, die das Problem Herzschwäche auf verschiedenen Wegen und damit erfolgversprechend zu therapieren versuchen: Weißdorn, Sanddorn, Mistel, Brennnessel, Aloe vera, Arnica, Propolis – alles das sind natürliche Wirkstoffe, die herzschwachen Pferden durch die heiße Jahreszeit helfen können.
Bei Herzschwäche jedoch bitte immer Rücksprache mit dem Tierarzt halten.

© Care4vet.de - Monika Ahrens-Fischer

 

Stallapotheke für die heiße Jahreszeit:

- HerbaCor-Kräuter von PerNaturam

- Seniorsan von PerNaturam für alte Pferde

- Salzleckstein

- KerbEx

- Harrys Horse Cool Legs Kühlmanschetten

- Harrys Horse Waterboots - Kühlglocken