MSM-Das neue Wundermittel?

MSM-Das neue Wundermittel?

MSM - das neue Wundermittel?

Methylsulfonylmethan (MSM, Dimethylsulfon)

Methylsulfonylmethan (MSM) findet in den letzten Jahren und Jahrzehnten als Nahrungsergänzungsmittel bei Mensch und Tier, und hier insbesondere bei Pferden, starke Beachtung. Die gesundheitsfördernde Wirkung von Dimethylsulfon, wie Chemiker diese Verbindung nennen, wird auf den darin enthaltenen Schwefel zurückgeführt.

Funktionen von Schwefel im Körper
Schwefel liegt im Körper nicht in elementarer Form vor, sondern insbesondere in den schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin, Cystein, Cystin. Als Mengenelement kommt Schwefel mit über 50 mg je kg Körpergewebe vor und ist in Körperproteinen mit 0,5 bis 2 % enthalten. Keratin (in Haar und Huf) und Kollagen (im Bindegewebe) sind bekannte schwefelhaltige Eiweiße. Als Bestandteil des sogenannten „aktiven Sulfats“ spielt Schwefel außerdem eine große Rolle für die Fremdstoffausscheidung, die Synthese schwefelhaltiger Fette im Nervensystem und die Bildung von Chondroitinsulfat im Knorpel.
Während einige Autoren davon ausgehen, dass ein Schwefelmangel bei Mensch und Tier praktisch ausgeschlossen ist, wenn genügend essentielle schwefelhaltige Aminosäuren in der Nahrung enthalten sind, sehen andere die MSM Wirkung differenziert. Sie halten einen Schwefelmangel in der Nahrung von Tier und Mensch für möglich oder sogar für wahrscheinlich.

MSM – eine natürliche schwefelhaltige Verbindung
In MSM wird eine Quelle für biologisch aktiven Schwefel gesehen, mit welchem dem Auftreten von Mangelerscheinungen vorgebeugt oder entstandene mangelbedingte Defizite behoben werden können. MSM kommt in vielen tierischen und pflanzlichen Organismen vor und ist damit auch Bestandteil der Ernährung von Tier und Mensch. Durch Einflüsse der Futterverarbeitung soll es zu Schädigungen des enthaltenen MSM kommen können.
Reines Methylsulfonylmethan enthält 34 % Schwefel, ist wasserlöslich und liegt in Form weißer geruchloser Kristalle vor, die äußerlich Ähnlichkeit mit Zucker oder Salz haben.

                                                                                                 MSM

MSM – bewährt als Nahrungsergänzung für Pferde
Insbesondere Pferdehalter möchten auf MSM als gesundheitsfördernde Schwefelquelle nicht mehr verzichten, viele schwören geradezu auf diese Futterergänzung. Mittlerweile liegen mehr als 30 Jahre positive Erfahrungen beim Einsatz von MSM in der Pferdehaltung vor. Dabei werden insbesondere die folgenden positiven Effekte der MSM Wirkung gesehen:
- Reduzierung allergischer Reaktionen
- positive Beeinflussung von Störungen des Gastrointestinaltraktes
- Verbesserung der Absorption von Nährstoffen und Mengenelementen, die für eine normale Funktion von Knochen und Gelenken von Bedeutung sind
- Wirkung gegen Parasiten
- Linderung von Schmerzen und Entzündungen.

Während einige Experten von einem enormen Potenzial für die Pferdegesundheit insgesamt ausgehen, gibt es andere, die in erster Linie positive Effekte bei Gelenkerkrankungen (Arthritis, Arthrose) sehen.
In Studien mit MSM, in denen der enthaltene Schwefel radioaktiv markiert war, konnte dieser anschließend überall im Organismus nachgewiesen werden. Damit konnte belegt werden, dass diese Verbindung dem Körper und dem gesamten Stoffwechsel wirkungsvoll biologisch aktiven Schwefel zur Verfügung stellen kann.
Kenner der Materie sehen bei den meisten jungen Säugetieren einen chronischen Mangel an biologisch verfügbarem Schwefel und betonen, dass gerade junge Pferde lebendiger wirken, besser wachsen und vitaler wirken, wenn sie MSM erhalten.

Wirkungen und mögliche Nebenwirkungen von MSM
Bei Pferden, die aufgrund einer Überbeanspruchung oder wegen unzureichender Haltungsbedingungen Probleme mit dem Bewegungsapparat bis hin zu Lahmheiten haben, führt kein Weg an einer Verbesserung ihrer Lebensbedingungen vorbei. Zusätzlich empfiehlt sich der Einsatz von MSM, welches Entzündungen und Schmerzen lindern kann, bei Problemen mit Gelenken, Bändern und Sehnen hilft, entgiftend wirken kann und sich sogar positiv bei Allergien auswirken soll.
MSM hochwertiger Qualität gilt als eine sehr sichere, nebenwirkungsfreie Substanz. Eventuelle Überschüsse sollen problemlos mit Kot und Harn ausgeschieden werden.
Einige Praktiker sehen aber auch mögliche Probleme beim Einsatz von MSM und empfehlen bestimmte Vorsichtsmaßnahmen.
Schwefel soll demnach die Aufnahme von Spurenelementen wie Kupfer und Selen negativ beeinflussen, sodass ein (sekundärer) Kupfermangel bei Pferden entstehen kann. Dieser ist erkennbar an Hautschäden mit Pigmentstörungen, Juckreiz und Problemen mit den Hufen. Deshalb empfiehlt sich eine getrennte Verabreichung von Mineralfutter und MSM, mindestens zwei Stunden sollten laut praktischen Empfehlungen zwischen den beiden Gaben liegen.

MSM – auch für Hunde und Katzen eine ideale Futterergänzung
Säugetiere (und auch der Mensch) verfügen über weitgehende Übereinstimmungen im Stoffwechsel, also auch in den Umsetzungen schwefelhaltiger Verbindungen. So verwundert es nicht, dass auch beim MSM-Einsatz bei Hunden und Katzen von positiven Effekten im Hinblick auf Schmerzen, Entzündungen, Problemen mit Gelenken, Sehnen und Bändern berichtet wird.
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Daher unbedingt auf Folgendes achten:
Für Pferde ist es extrem wichtig, dass sie MSM nicht gleichzeitig mit ihrem normalen Mischfutter fressen! In einem reichhaltig zusammengesetzten Mischfutter sind viele Spurenelemente enthalten, die ihr Organismus braucht. Die Resorption von  Kupfer und Molybdän, also deren Aufnahme aus dem Mischfutter in das Blut der Pferde, wird durch MSM behindert.

Damit Pferde nicht in einen Mangelzustand an Kupfer oder Molybdän geraten, sollten sie einfach ihr Mischfutter nicht zusammen mit MSM fressen. Ein zeitlicher Abstand von mindestens 2 Stunden reicht aus, um die unerwünschte Nebenwirkung des MSM in Bezug auf Kupfer und Molybdän zu umgehen. Also: Nach dem Mischfutter mindestens zwei Stunden warten und dann erst MSM servieren; wenn man eine ausreichend lange Zeit zwischen beiden Futtergaben verstreichen lässt, ist es egal, dass MSM die Aufnahme bestimmter Spurenelemente hemmt. Die Spurenelemente im Mischfutter haben im Verdauungsprozess eines Equiden durch die zeitlich gestaffelte Gabe so viel Vorsprung, dass das MSM deren Übertritt ins Blut nicht verhindern kann. (Immer noch neugierig? Hier mehr lesen.)

Auch der Stoffwechsel des Spurenelementes Selen wird durch MSM beeinflusst: MSM hindert Selen nicht daran ins Blut überzutreten, sondern fördert sogar den Transport des Elements ins Gewebe (also in die Zellen hinein). Wenn das Blut nach der Gabe von MSM auf Selen getestet wird, kann ein scheinbarer Selenmangel diagnostiziert werden: Im Blut ist quantitativ wenig Selen nachzuweisen, aber in den Geweben ist das Spurenelement angekommen. In einem Sonderdruck aus „Umweltmedizin“ heißt es dazu: „MSM verstärkt nicht nur die Wirkung der meisten Vitamine und Nährstoffe wie Vitamin C, Coenzym Q10, alle B-Vitamine, Selen und Magnesium, sondern verbessert auch deren zelluläre Aufnahme.“

Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt ab, ob sich die Gabe von MSM bei Ihrem Tier empfiehlt!

 

© Care4vet.de - Monika Ahrens-Fischer