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Azidose (Übersäuerung)
Nachfolgend wird in Kurzform das Zusammenspiel der Organe in Bezug auf den Säure-Basen-Haushalt beschrieben.
Im Magen wird aus Kochsalz Salzsäure und Natriumkarbonat gebildet. Das im Magen freigesetzte Natriumbikarbonat geht ins Blut über und wird von den basophilen Organen (Leber, Bauspeicheldrüse, Galle, Dünndarm) aufgenommen. Die Lunge gibt überschüssige Säure in Form von Kohlensäure an die Außenluft ab.
Die Niere filtert das Bikarbonat zurück und gibt Säure ab. Bei zu starker Übersäuerung wird diese Funktion eingeschränkt.
Wird nun im Körper mehr Säure gebildet, als ausgeschieden, so wird die überschüssige Säure im Bindegewebe eingelagert. Es können große Mengen eingelagert werden, ohne dass vorerst Krankheitserscheinungen auftreten. Im Blut bleibt der PH-Wert weitgehend konstant. Abweichungen werden erst in Notsituationen (akute Azidose) festgestellt.
Kreuzverschlag und Hufrehe sind nur ein paar der Erkrankungen, bei denen die Übersäuerung eine große Rolle spielt. Die Hauptursachen sind Mangel an Basen und Basenbildnern, sowie ein „zuviel“ an Säurebildnern in der Nahrung. Hinzu kommen Nahrungsverwertungsstörungen und unzureichende Resorption und gestörte Ausscheidung.
Folgende Ursachen wurden in der Literatur aufgezählt:
Der Organismus hat zwei Möglichkeiten, sich mit saueren Valenzen auseinanderzusetzen. Er lagert sie im mesenchymalen Bindegewebe ab, oder versucht, sie über Notventile loszuwerden. Akute Azidosen lassen sich in respiratorische und metabolische Azidosen einteilen. Bei den respiratorischen Azidosen kann CO2 durch Hypoventilation nicht abgeatmet werden und es kommt unter anderem zum Lungenemphysem, Pneumonien, Vergiftungen etc.
Metabolische Azidosen hingegen entstehen durch vermehrte Produktion oder verminderten Abbau von Säuren oder auch durch Bikarbonatverluste durch den Darm. Die Folge ist z.B. Diabetes Mellitus beim Kleintier, Myositis, Schock, Sauer-stoffmangel, Trauma, Niereninsuffizienz, sowie Bikarbonatverluste über den Darm bei Diarrhöe.
Zu den Symptomen gehören feuchtkalte Hautoberfläche, Dehydration, Tachykardie, Polyurie, Muskelschwäche bis Festliegen, sowie lokale Säurekatastrophen, wie Huf-rehe und die Equine Rhabdomyolysis. Lokale Gelenkentzündungen gehören vielfach auch dazu. Schulmedizinisch kennt man die Azidose in der Regel als Folgeerscheinung einer anderen hochakuten Erkrankung, jedoch nicht als Grundzustand, als krankhafte Basiskondition, auf der sich die verschiedenen Krankheiten entwickeln.
Sympathikotonie als Allgemeinsymptom
Das vegetative Nervensystem steuert alle unbewussten Lebensvorgänge und ist aufgeteilt in das sympathische und parasympathische Nervensystem. Der Sympa-thikus ist für Flucht, Kampf und Angriff zuständig. Überwiegt die Funktion des Sympathikus, so werden Atmung, Herz und Blutgefässe aktionsbereit gemacht und Darmtätigkeit, Verdauungstrakt und Blase gehemmt. Der Parasympathikus hingegen ist zuständig für Energiegewinnung und Erholung. Atmung und Herz-Kreislauf werden auf Sparflamme gesetzt, Darmtätigkeit steigt und die Verdauungsdrüsen arbeiten vermehrt. Kommt es nun zu einer chronischen Übersäuerung, spricht man von der Sympathikotonie, der Verschiebung des Säure-Basen-Gleichgewichts. Sie ist ein Konditionsmerkmal und Ursache bzw. begleitendes Symptom zahlreicher Krankheitsbilder. Sie bedingt eine spastische Engstellung der Arterien mit Kreislaufstörungen und hypotonen Zustandsbildern. Dies bedingt eine erhöhte Entzündungsbereitschaft bei gleichzeitiger Minderung der lymphatischen Abwehr, erhöhte Muskelunruhe und Krampfbereitschaft. Letztlich ist jede Entzündung die biologische Antwort auf eine Übersäuerung. Auch chronische und rezidivierende Entzündungen beruhen auf einer Azidose. Auch bei fast jedem Leberschaden ist ein Basendefizit mitbeteiligt. Wird dieser beseitigt, kann die Leber als massiv Basen verbrauchendes Organ sich schneller regenerieren.
Auszug aus:
Hufrehe bei Pferden
(Pododermatitis aseptica diffusa)
Facharbeit der Zusatz-Ausbildung
Energetische Pferdeosteopathie nach Salomon ( EPOS )
Monika Ahrens-Fischer
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