Maul- und Zahnhygiene

Mit ein paar Ausnahmen haben alle Säugetiere Zähne. Sie sind im engeren Sinne keine Verdauungsorgane, aber trotzdem entscheidend an der Verdauung beteiligt. Die Verwertung von aufgenommener Nahrung beginnt schließlich im Mund bzw. Maul. Die Zähne sind dabei verantwortlich für die mechanische Zerkleinerung des Futters.

Gras als Hauptnahrungsquelle

Beim Pferd haben die Zähne buchstäblich einen harten Gegner: Gras. Gräser sind die Hauptnahrungsquelle von Equiden. Und Gras ist nicht „dumm“ – es möchte sich nicht kampf- und wehrlos fressen lassen. Allerding setzen Gräser sozusagen mit Geduld und Weitblick auf eine clevere Abwehrstrategie: Sie lagern in ihren Kanten Silikate ein, um die Zähne ihrer Fressfeinde anzugreifen.

Wer sich an Gras je geschnitten hat, weiß wie scharf & hart die Kanten von Grasblättern sind – Silikate sind chemisch nichts anderes als Glassplitter! Irgendwann macht das ewige Herumkauen auf Glassplittern auch sehr widerstandfähige Zähne fertig. Pferdezähne sind deshalb nicht mit hartem Zahnschmelz dünn übergossen wie ein Kuchen mit Glasur (So sind menschliche Zähne konstruiert oder die von Hunden & Katzen.). Die Evolution hat dem Grasfresser Pferd einen genial konstruierten Zahn beschert, dessen harter Zahnschmelz sich in vielen Falten bis in die Tiefe des weichen Zahnbeins zieht. So entstehen sich ständig unter der schmirgelnden Einwirkung des Grases verändernde Kauflächen, die insgesamt wie eine Reibe wirken – und lange mit dem widerspenstigen Futter fertig  werden. Pferdezähne leisten also Schwerstarbeit – eine natürliche Zahnpflege, um sie zu unterstützen, ist also jederzeit sinnvoll und notwendig.
In regelmäßigen Abständen sollten sich so genannte Zahndentisten die Zähne anschauen und ggf. Korrekturen vornehmen.